Die Grünen des Landkreises HVL haben sich öffentlich gegen das Gaskraftwerk in Wustermark positioniert!

Hallo liebe Mitstreiter, diesmal dauerte es etwas länger, bis der neue Beitrag fertig war. Wir waren deshalb aber nicht untätig und haben wieder mit interessanten Menschen reden können und Erfolge erzielt!

So auch am 24.06.2010. Hier  fand in Dallgow- Döberitz die Mitgliederversammlung der Grünen des Landkreises Havelland statt. (Die MAZ berichtete dazu am 26.06.2010 in ihrer Wochenendausgabe.)
Das Thema der Diskussion war, neben der Photovoltaikanlage in der Döberitzer Heide, das 1.200 MW Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD-KW) in Wustermark.
Anwesend, als Mitglied der Grünen, war u.a. ein Hydro-Geologe, aus der Landeshauptstadt Potsdam, der sich mittels der Unterlagen vom Kraftwerksinvestor, Advanced Power AG, einen Überblick, über die Dimensionen und über die Faktoren zum Standort des Kraftwerkes, verschafft hatte.
In seinen Ausführungen stellte er dar, dass die Unterlagen sehr unübersichtlich und verwirrend für Außenstehende gehalten wurden. Seine Berechnungen ergaben einen tatsächlichen maximalen Jahresverbrauch von über 6,6 Mio. m³ Wasser davon 4,6 Mio. m³ aus dem Grundwasser, so dass nach seinem Kenntnisstand dieses Kraftwerk hier in unserer Region auf keinen Fall entstehen und in Betrieb genommen werden sollte. Dieser Wasserbedarf eines Jahres entspricht hier einer Regenwassermenge, die in einem Zeitraum von 20 Jahren ins Grundwasser gelangt. Was dies für unsere Region, auch auf Grund der Klimaentwicklung bedeutet, ist in seinen Ausmaßen kaum zu erfassen. Die größte Gefahr besteht u.a. im Absinken des Grundwasserspiegels, im Aufsteigen von Salzwasser in unser Trinkwasser. In Potsdam ist solch ein Aufsteigen von Salzwasser beim Ansaugen im Wasserwerk noch glimpflich verlaufen, da es gleich bemerkt wurde und das Wasserwerk sofort abgeschaltet wurde.

Auf Nachfrage in einem persönlichen Gespräch führte der Geologe aus, dass selbst bei einer Teilung der Kühlprozesse in Wasser- und Luftkühlung erstens der Wasserverbrauch weiterhin gigantisch groß und mit den örtlichen Gegebenheiten nicht zu vereinbaren ist. Des Weiteren ist mit einer Luftkühlanlage die Bildung eines Biofilms sehr wahrscheinlich und damit eine Belastung der Luft mit Bakterien Legionella zusätzlich gegeben. Diese befinden sich in geringer Zahl im Grundwasser und Oberflächenwasser und erst bei Temperaturen über 20 °C steigt die Vermehrungsrate allmählich an, die Temperatur bei etwa 30°C bis 45°C ist optimal. Die Gefahr besteht dann, gerade für ältere Menschen schwer zu erkranken, wobei Männer doppelt so häufig davon betroffen sind, wie Frauen.
Eine umfangreiche Auswirkungsbetrachtung kann hier auch nur theoretisch erfolgen, da ein solches 1.200 MW-GuD- Kraftwerk noch nie gebaut wurde, auch noch nie in solch einem empfindlichen Ökosystem wie dieses hier vor Ort, mit den großen FFH- Gebieten, Vogel- und Artenschutzgebieten, Mooren, Feuchtwiesen, Luchen und Feuchtwäldern etc.

Betrachtet man die Abstände zur Wohnbebauung, dann kann dies bei der Größe des Kraftwerks sicher nicht im Rahmen der Richtlinien für Industrieanlagen liegen!

Bei ökologischer Betrachtung nach bekannten Größen von anderen Projekten, die die Grünen auf Grund ihrer Kenntnisse von GuD-KW sehr wohl einschätzen können, stellte sich in der Diskussion heraus, dass dieses GuD-Kraftwerk, weder in seiner Dimension noch in seinen Auswirkungen an diesem Standort vertretbar ist.

Die Landtagsabgeordnete der Grünen Frau Ursula Nonnemacher führte aus, dass hier Politiker und Gemeindevertreter nicht über die Köpfe ihrer Bevölkerung hinweg, ein solches Projekt mit Macht durchsetzten sollten. Der Widerstand der Menschen sollte nicht ignoriert werden. Wir leben in einer Demokratie, wo der Mensch mitgenommen werden soll!


In der weiteren Diskussion kamen von anderen Mitgliedern noch weitere Diskussionspunkte hinzu und letztendlich, um öffentlich eine Meinung zu vertreten, wurde abgestimmt. Normaler Weise, so führte Herr Strehl von den Grünen aus, sind sie die Befürworter dieser Gas- und Dampfkraftwerke als Übergangslösung, bis es die Möglichkeit gibt, mit Erneuerbaren Energien (EE) unseren Strombedarf zu decken. Aber in diesem Fall sprechen alle ökologischen Faktoren und Betrachtungen gegen diesen Standort und gegen diese gigantische Dimension eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerkes!
In der Abstimmung sprachen sich, bei nur einer Stimmenenthaltung, alle Mitglieder gegen das Kraftwerk aus!! Wobei die eine Stimmenenthaltung nur an der Formulierung etwas verändern wollte und nicht an der ablehnenden Haltung zu diesem GuD-Kraftwerk in Wustermark.

Auf die Frage, ob der Hydro-Geologe die Möglichkeit hätte, auch in unserer Gemeinde seine Ausführungen zu machen, bejahte er grundsätzlich. Dabei eröffnete er das Angebot auch einen anderen Geologen zu fragen, so er selber nicht die Möglichkeit hätte. Gern sei er bereit mit seinem Fachwissen dazu beizutragen, sich ein Meinungsbild zu verschaffen und damit zur Aufklärung beizutragen!
Tatsache ist, dass diese Dimension eines 1.200 MW Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks europaweit noch nicht gebaut wurde und damit in einem solch empfindlichen Gefüge von FFH- Gebieten und mehrfachen Schutzgebieten, wie hier bei uns, die Auswirkungen in keinster Weise abzusehen sind, aber eine große Gefahr besteht!

In Anlehnung an die umfangreichen Ausführungen des Hydro-Geologen haben wir alle Mitglieder der Fraktionen der Gemeinden Wustermark und Brieselang, alle Gemeindevertreter beider Gemeinden und die Bürgermeister Schreiber und Garn angeschrieben und ihnen allen genau dieses mitgeteilt. Wir haben sie aufgefordert uns zu schützen und  dieses Kraftwerk hier nicht zu zulassen.

Bitte besinnt euch, es steht unser aller Umwelt auf dem Spiel, es sind unsere Trinkwasserressourcen, es ist unsere Atemluft, es ist unsere Natur, es geht uns alle an, wir leben hier und wollen dies auch weiter!

Bitte sehr geehrte Gemeindevertreter folgen sie dem Beispiel der Grünen des Landkreises  HVL. Dieses Kraftwerksprojekt ist keine Lösung für die finanziellen Probleme der Gemeinde Wustermark. Bei einem Investitionsvolumen von 600 Mio. € stellt sich die Frage, wann solch ein Kraftwerk tatsächlich die ersten Gewinne über 100.000 € erwirtschaftet, damit überhaupt eine Gewerbesteuer zu zahlen ist.  Bsp. Die Windkaftanlage brauchen 8 Jahre, ehe das erste Mal an eine Steuerzahlung zu erwarten ist! Um wie viel Größer ist so ein Kraftwerk?

AM  5.7. und am 7.7. tagt der Hauptausschuss der Gemeinde und tagt die Gemeindevertretung! WIR SIND GEFORDERT! Schaut auf unsere Veranstaltungsseite, dort findet ihr noch weitere Ausführungen!!

Für alle die wir am Samstag den 3.7. an unserem Stand bei Sommerfest in Brieslang begrüßen dürfen, haben wir ein erfrischendes Wasser oder einen Kaffee, für unsere Kinder haben wir einen Basteltisch und um noch offenen Fragen zu beantworten, nehmen wir uns gern die Zeit. Seit herzlich willkommen!

Dampffreie Grüße eure BI

16 Antworten

  1. Wenn es Probleme gibt, egal welcher Art, muss man Lösungen suchen!
    Und wenn alle sagen „geht ja eh nicht“ oder „haben wir noch nie gemacht“ dann kommt die Menschheit nicht weiter.
    Stellt euch mal vor, unsere Vorfahren hätten das Feuer abgelehnt, nur weil sie sich beim ersten Versuch die Hände verbrannt haben.

  2. @Jörn: um welches Delta T [in Kelvin] sich die Umwelt auf dem Gemeindegebiet erwärmen würde, könnte man ja an einem(mehreren) ruhigen Spätsommerabend ausrechnen. Ich gehe mal davon aus, das man als grobe Hausnummer das Gmdgebiet Wustermark als adiabate Modellrechnung zu Grunde legen könnte 😉 Die notwendigen thermodynamischen Kenntnisse sind vorhanden… Und janz ehrlich, die Physik lässt sich nicht mit den schönsten Powerpoint-Präsentation oder Hochglanz-Broschüre ausser Kraft setzen.

  3. Willkommen in der global bedeutenden Weltstadt Wustermark!

    Wenn die Erwärmung der Umwelt so stark ist, dann können sich ja die Spargelbauern freuen. Die Erträge werden hochschießen! Und die Erdbeerfelder einen mordsmäßigen Ertrag liefern. Da können wir auf den ehemaligen LPG-Feldern und Apfelplantagen gleich Südfrüchte anbauen.
    Mensch was das an Transportkosten spart wenn wir das alles nicht mehr einführen brauchen.
    Und dann der CO2 Ausstoß von all den LKW die eingespart werden, was das Kraftwerk an CO2 produziert wird damit zwar nicht eingespart aber die Pflanzen der Obstplantagen wandeln ja auch noch ne menge in Sauerstoff um den ohne CO2 können sie ja nicht leben.
    Also wenn robse recht hat freue ich mich schon auf das Kraftwerk und die Oliven, Zitronen und Apfelsinen aus meinem Garten.
    Und mit der extra Biomasse kann man ja dann Umweltfreundliches Gas herstellen.
    Ich hoffe nur das wir Arbeit für die armen Leute finden, die bis jetzt hier in der Gegend im Winterdienst beschäftigt waren. Genauso für die Leute aus der Arbeitsagentur.

  4. Also mal ganz ehrlich, von mir aus können die das restliche GVZ aufkaufen, das bekommen die technisch einfach nicht einmal ansatzweise in den Griff… Allein die Dimension der Zahlen (400-500 MegaWatt pro Stunde an Wärme) lässt doch wirklich den kompletten Verlust der ingenieurstechnischen Realität erkennen. Meine Meinung!

    Gabs vor dieser Meldung noch den Witz mit „beheizten Fahrradwegen“ in Wustermark, brauchen wir uns nach der Meldung um globale Erwärmung in der Gemeinde überhaupt keine Sorgen mehr zu machen. Was das an Mengen von Heizöl spart 😉 Endlich T-Shirt-Zeit auch im Winter in Wustermark 😉

  5. Mit dem Artikel in der Brawo dürfte die Katze aus dem Sack sein. Bei der geplanten Kraftwerk-Leistung kriegen die das thermisch/technisch überhaupt nicht in den Griff bzw. in die luft.

    Just my 50 cents

    • Nicht nur das liebe Leser und Mitstreiter, als wir im November 2009 in der Wustermarker Aula die erste Begegnung der 3.Art mit dem Herrn Siegmund, der Advanced Power AG, hatten, wurden viele Fragen gestellt.
      Eine der Fragen war es, warum nicht versucht wird eine Luftkühlung zu verwenden.
      Die Antwort des Herrn Siegmund war, dass sie an einer Luftkühlanlage nicht interessiert sind und nicht verwenden wollen, weil es zu konstenintensiv ist, für diesen Standort zu laut und bei dieser Leistung nicht effizient! Sollten wir ihm noch glauben oder gehts nur um den schnöden Mammon? Er will das KW erbauen und danach die Sinnflut, was der Betreiber danach anfängt, kann ihm ja egal sein!

  6. Mit der Artikel in der Brawo dürfte die Katze aus dem Sack sein. Bei der geplanten Kraftwerk-Leistung kriegen die das thermisch/technisch überhaupt nicht in den griff bzw. in die luft.

    Just my 50 cents

  7. „Ein Widerstand um jeden Preis ist das Sinnloseste, was es geben kann.“ Friedrich Dürrenmatt

    • Wer den Daumen auf dem Beutel hat, der hat die Macht. (Otto von Bismarck)

      Denn nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich im offenen Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: NEIN!

  8. Leute, leute… Das Projekt ist in der Form in Deutschland „einmalig“.

    Das 0,86 GWatt eon-GUD-Kraftwerk im bayrischen Irschingen mit dem entstehenden Block 5 ist nur „halb“ groß wie das geplante Wustermarker 1,2 GWatt-Kraftwerk.

    http://www.eon-kraftwerke.com/pages/ekw_de/Innovation/Neubau/Neubauprojekte/_Kraftwerke_Irsching_4_und__5/index.htm

  9. Ich habe schon darauf gewartet das, dass Gespenst der Legionella ins Spiel kommt!
    Und wie ich mir das dachte ohne auf die Maßnahmen einzugehen, die bei solchen Bauten das entstehen von Kolonien dieser verhindern. Ich kann mir nicht vorstellen das der Erbauer und der Betreiber eine Anzeige wegen Körperverletzung oder fahrlässiger Tötung riskiert nur weil er die Schutzmaßnahmen weg lässt zu denen jedes Altenheim oder Schwimmbad usw. verpflichtet ist. Kleine Blockheizkraftwerke sind übrigens von dem Problem auch betroffen! Siehe, als Beispiel, Telekom in Ulm. Diese Fälle sind in der Fachpresse erläutert und analysiert worden und von der Justiz entsprechend verfolgt wie auch wenn so was in Schwimmbädern vorkommt.
    Mit Panik mache und Halbwahrheiten werden die Ziele der BI nicht glaubhafter. Oder schreiben Sie ansonsten für eine große Zeitung über die man sich seine Meinung bilden soll?

    • Das „Gespenst“ der Legionella kommt nicht von ungefähr. Die Advanced Power AG versucht in den Niederlanden Eemshaven ebenfalls ein 1.200 MW-GuD-Kraftwerk zu bauen. Das soll im Industriegebiet am Wattenmeer errichtet werden. Aber die Niederländer sind bei ihren Anforderungen viel strenger, wissbegieriger und so muss hier der Investor (der übrigens keine wirklichen Ambitionen hat Betreiber zu werden!) alle Dinge die passieren könnten, offen legen und erläutern. Der Investor muss u.a. auch alle Möglichkeiten der Kühlung erklären und nicht nur die, die er für die Richtige hält. So führte er dazu u.a. in seinem Projekt aus:
      (Antragsunterlagen der AP-AG zu Eemshaven)“Weitere Kühloptionen sind Nass-/ Hybridkühltürme sowie luftgekühlte Kondensatoren.
      Der Vorteil dieser Alternativen ist, dass sie fast keine Auswirkungen auf das Wasser haben.(Wattenmeer) Ein Nachteil ist, dass sie mehr Energie verbrauchen, eine zusätzliche Lärmquelle darstellen, in der Landschaft sichtbar und möglicherweise eine Quelle für Legionella sind. Auch diese Aspekte werden in der UVP berücksichtigt.“ Standortvorteile benennt die AP-Ag wie folgt:“Im Gebiet gibt es keine Wohnungen oder öffentliche Einrichtungen. Es befinden sich dort keine archäologischen oder kulturellen Überreste. Es erfolgt keine Entnahme oder Nutzung des Grundwassers im Boden.“
      Gern kann man an einem Donnerstagnachmittag in das Investorenbüro gehen und nachfragen. Das sind alles Informationen aus den Unterlagen der AP-AG!
      So führt der Investor zur Standortfragen in Eemshaven zu den Abständen zur Wohnbebauung folgendes entscheidendes aus: „Wohngebiete liegen > 1,5 km entfernt, wodurch Beeinträchtigungen für Anwohner (durch Bauarbeiten, Bau- bzw. Betriebslärm, Luftverschmutzung usw.) beschränkt sind.“ Warum soll dies hier nicht gelten? Hier heißt es:“Die Entfernung zur nächstgelegenen Wohnbebauung ist größer als erforderlich, entspricht aber dem für Gaskraftwerke üblichen Abstand.“ Um also Projekte schön zu reden, wird mit zweierlei Maß gemessen! Hier 420m dort >1.500m!
      Es hat sich gezeigt, dass ich mich auf die zusammengestellte Aussagen (sicher haben sie die schöne Klappkarte im A4-Format noch) nicht verlassen kann, denn offensichtlich setzt die AP-AG sonst andere Maßstäbe an und so sind die Aussagen hier nur Halbwahrheiten. Warum?
      Was ist also falsch daran, die Informationen des Investors aufzugreifen und mit in die Diskussion zu stellen?

  10. Ich hätte mir wissen sollen das meine Ironie schwer zu verstehen ist. Viel Spaß noch.

    • Nein nein, nicht falsch verstehen, die Ironie war gut plaziert, ich wollte sie nur ergänzen. Wir dürfen uns gerade, auch von Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung Wustermark, erzählen lassen, dass wir sowieso nicht mehr kämpfen brauchen, da schon alles in Sack und Tüten sei! Der Investor ist damit sogar als Lügner hingestellt, da dieser uns auf diese Frage entsetzt sagte, dass gerade mal die Umweltverträglichkeitsvoruntersuchungen laufen und das Raumordnungsverfahren ggf. im Spätsommer kommt. Die BI ist Schuld, dass die Gemeinde bald ihre Kitas und Schulen nicht mehr bezahlen kann und dass die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung nur noch bis September 2010 bezahlt werden. Wenn die Gemeinde ein Kraftwerk hat, dann ist sie reich, wird gesagt. Wenige denken daran, dass wir, sollte das KW wirklich kommen, die 6,9 Mio. € nicht vor 2012 bekommen könnten und wenn überhaupt bei einer Investitionssummer von über 600 Mio.€ jemals Gewerbesteuer anfällt, diese auch erst 2016 kommen würde. Also ist es doch eher eine Traumdeutung, dass dieses Kraftwerk die Lösung aller Probleme der Gemeinde Wustermark sei. Eher werden Einzelne auf dem Konto Veränderungen sehen, aber nicht die Gemeindekasse. Die 6,9 Mio. € für das Gelände entsprechen seltsamer Weise im Betrag genau der Förderung aus dem Landkreis, die Wustermark in 2009 erhalten hatte. Sollte es hier auch einen Zusammenhang geben? Danke für ihre Ironien, sie sind das was uns immer wieder die Dinge beim Namen nennen lässt und uns ein amüsiert trauriges Lächeln abringen. Liebe Grüße.

  11. Hallo, schön wenn sich jemand noch an Worte des Dr. Kohls erinnert. Er selber wahrscheinlich wohl nicht mehr. Die blühenden Landschaften gibt es sehr wohl, gut zu sehen im Anflug über den Schwarzwald oder über Nürnberg. Der „Osten“ vor 20 Jahren ein Flecken in dem, wie heut die Politiker sich selbst eingestehen, eher die allerletzten Garden von Beamten ihr Unwesen treiben durften. Im Westen war man sie endlich los und mit der Zahlung von Auslöse, wurde der Arbeitsplatz sogar noch attraktiv. Die Stromriesen stürzten sich auf die Freiflächen im Osten und durchzogen, mit allen Genehmigungen der kleinsten Gemeinden (die sich davon Reichtum versprachen) und der frustrierten Beamten, mit Hoch- und Höchstspannungsleitungen das Gelände. Dazwischen noch einige Umspannwerke, huch hier und dort noch ein Kraftwerk, die Windkraftanlagen auch noch schnell dazwischen und wo blieben die Stromabnehmer, die Industrie und Gewerbetreibenden sind ja gar nicht hier, die Ballungszentren sind ja ganz wo anders? Also wird noch ein großes europäisches Verbundnetz (380 KV) in Angriff genommen und wo passt das am besten hin? Jawohl in den Osten. Hier ist eh schon alles zu spät und schaut man in die Begründung vom Investor, warum das KW hier stehen kann, so wird ausgeführt, dass hier sowieso nur Industrie wäre, kein Tourismus, keine Wanderwege, keine Reitwege, nichts attraktives, was es zu schützen gäbe! Unser Landkreis schreibt sich jetzt auch noch auf die Fahne, Industrialisierung des Osthavellandes und schon steht der nächste Fördertopf aus Bund und Land wieder zur Verfügung, um Fehler aus der Vergangenheit aufzustocken. Das Geld dafür nehmen sie von ihren Einwohnern pro m² Grundstück eine kleine Pauschale, schwupps ist wieder Geld da! Die einstige Obstplantage Havelland mit seinen FFH-Gebieten, seinen Vogelschutzgebieten, seinen Feuchtwäldern, Mooren und Luchen werden dann, damit endlich der Reichtum kommen soll, auch noch geopfert! Wohl dem, der einer BI hilft dies zu verhindern. Der Reichtum wird sicher nicht für die Gemeinden kommen für Einzelne schon. Bei den Windkraftanlagen haben sie auch aufs Geld gehofft und sie warten noch heute….

  12. Recht haben die guten Leute wenn sie ein Kraftwerk an dem Standort verhindern wollen. In 20-30 Jahren wird es eh keine Einwohner im Osten geben die viel Strom brauchen. Die paar Altenheime und Pflegeheime wird man schon versorgt bekommen. Gut auch das der Zugang zu den Pflegeberufen nicht mehr von einem Realschulabschluss abhängt. Die einen besseren Abschluss als Hauptschule haben, gehen wenn sie arbeiten wollen eh in die alten Länder! Also machen wir Naturparks mit Auerochsen, Bisons, Großtrappen und ein paar seltenen Molchen auf. Und in 50 Jahren ist der Osten das was der Dr. Kohl versprochen hatte: eine blühende Landschaft. Die Leute damals hatten ihn nur falsch verstanden. Aber ich freue mich über jede BI die auf dem richtigen Weg ist die Worte des Dr. Kohl war zu machen.

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